Nachhaltige Bestattungen liegen im Trend
Nachhaltige Bestattungen sollen garantieren, dass auch post mortem dem Umweltgedanken Rechnung getragen wird. Feuerbestattungen gelten umweltfreundlicher als Erdbestattungen, sind aber noch immer nicht optimal. Zurzeit werden daher die Reerdigung, die Promession und die alkalische Hydrolyse angeboten. Zudem ist es möglich, die herkömmliche Bestattung trotzdem umweltfreundlicher zu gestalten.
Der Goldene Mittelweg
Nachhaltige Bestattungen sind jene, bei denen die Umwelt so gut wie möglich geschont wird. Neben den drei bereits genannten Methoden können auch herkömmliche Bestattungsmethoden umweltfreundlicher gestaltet werden. Der Verstorbene wird zunächst kremiert. Die Beisetzung erfolgt dann in einer umweltfreundlichen Urne. Das kann unter einem dafür vorgesehenen Wald (Waldbestattung) stattfinden. Der Sarg kann aus heimischen Holz und die Kleidung aus unbedenklichen Materialien bestehen. Stattdessen können auch Leichentücher aus Naturfasern oder Pappsärge verwendet werden. Wird der Körper überführt oder länger aufgebahrt, wird er einbalsamiert. Darauf kann verzichtet werden, wenn der Verstorbene in einer Kühlkammer gekühlt wird.
Was ist Reerdigung?
Das ist eine besonders umweltfreundliche Methode, die aber noch nicht überall gestattet ist. Dabei wandeln Mikroorganismen den Leichnam in ca. 40 Tagen zu Humus um. Dieser wird dann beigesetzt und bepflanzt.
Ist die alkalische Hydrolyse (Resomation) nachhaltiger?
Der Leichnam wird in einem Hochdruckbehälter mit heißer Lauge zersetzt. Dieser Vorgang dauert im Vergleich zur Erdbestattung nur Stunden. Diese Methode wird als besonders nachhaltig angesehen. Dennoch muss die entstehende Flüssigkeit aus körperlichen Überresten und Knochenteilen im Abfluss oder als Dünger entsorgt werden. Der für diese Methode notwendige Stickstoff benötigt natürlich auch Energie.
Promession – der Körper zerfällt zu Staub
Zu den nachhaltigen Bestattungen gehört auch die Promession. Der Körper wird flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von -196° C ausgesetzt. Vibrationen sorgen dafür, dass der Körper zu Granulat wird, dass dann in einem Sarg kompostiert werden kann. Das Granulat baut sich dann nach ein paar Monaten biologisch selbst ab. Natürlich benötigen auch diese Apparaturen Energie.
Umweltfreundliche Materialien für die Beerdigung
Nachhaltige Bestattungen nutzen Särge aus Eiche oder Kiefer. Die Oberfläche kann dabei gewachst oder geölt sein. Die Bäume stammen aus den heimischen Wäldern. Die Kleidung für den Verstorbenen sollte aus Leinen oder Baumwolle sein, denn diese benötigt nur fünf Monate, um abgebaut zu werden. Die Einladungen können aus Naturpapier bestehen oder komplett papierfrei, digital versandt werden. Der Blumenschmuck sollte aus heimischen Anbau im Freiland stammen. Der Grabstein sollte aus einem heimischen Stein hergestellt werden. Die Bepflanzung mit dauerhaften, immergrünen Bodendeckern kostet wenig Aufwand und Wasser. Zur Nachhaltigkeit gehört natürlich auch die Art und Weise, wie die Gäste anreisen. Ein Friedhof in der Nähe oder einer, der gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, schont ebenfalls die Umwelt. Die Bestattung lässt sich mit wenig Aufwand hervorragend umweltfreundlich gestalten.