Feuerbestattungen, um friedvoll Abschied zu nehmen
Die letzte Reise, auf die sich jeder begibt, sollte dem Wunsch des Verstorbenen entsprechen. Wenn die Kraft zu Ende geht, so ein Sprichwort, ist Erlösung Gnade. Um diesem Thema gerecht zu werden, haben sich in der Menschheitsgeschichte seit Jahrtausenden unterschiedliche Arten der Bestattung und des gemeinsamen Gedenkens herauskristallisiert. Jemanden die letzte Ehre zu erweisen, bedeutet, dem oder der Verschiedenen ein würdevolles Begräbnis zu gewähren. Dabei kann sich die Bestattungsart massiv voneinander unterscheiden und sowohl auf See, in der Natur oder sonstigen Terrain stattfinden. Weitere Möglichkeiten bieten sich darin, sich zum Beispiel in einen wunderschönen Diamanten fassen zu lassen. Die weitverbreitete Einäscherung hingegen hat eine sehr lange Tradition und soll im Folgenden näher vorgestellt werden.
Bekanntlich war es Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte. Der sogenannte Feuerbringer der menschlichen Zivilisation ist gleichzeitig dafür verantwortlich, dass wir mit unseren Toten zivilisiert umgehen. Dabei spielt die Feuerbestattung in der Menschheitsgeschichte eine besondere Rolle, da diese bereits mehrere Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung angewendet wurde. Vielmehr ist die Brandbestattung in jeder Kultur bekannt und als Überbau einer geistigen Gesellschaft zu verstehen. Dabei kristallisierten sich verschiedene Formen der Einäscherung selbst als auch der Aufbewahrung der Asche heraus. Diese wurde entweder in alle vier Winde gestreut oder die Körperüberreste in einer Urne, Vase oder sonstigem Krug aufbewahrt. Während der Christianisierung verschob sich die Anzahl der Feuerbestattungen zugunsten der Erdbestattungen, die daraufhin die dominierende Bestattungsform hierzulande wurde. Beim ersten Bestattungskongress wurden Richtlinien verabschiedet, die das Verbrennen von menschlichen Leichen dezent spezifizieren. Während die Einäscherung heutzutage zu den beliebtesten Bestattungsmethoden zählt, mussten zunächst Regeln und Grundlagen dafür geschaffen werden. So wurde das erste Feuerbestattungsgesetz verabschiedet und regelmäßig erweitert. Dem Umstand geschuldet, dass die Einäscherungsquote mittlerweile mehr als 75 % beträgt, ist diese Bestattungsform heutzutage eine der beliebtesten.
Es gibt verschiedene Arten von Feuerbestattungen, was in einem Vorsorge-Beratungsgespräch erläutert werden sollte. Diese sogenannte Bestattungsvorsorge sieht vor, sich bereits im Vorfeld über Bestattungs- und Finanzierungsmöglichkeiten ausgiebig zu beraten. So kann jede Bestattung durch eine Sterbegeldversicherung abgesichert werden, um den letzten Wunsch des Verstorbenen zu erfüllen. In vielen Ländern benötigt die Einäscherung eine gesonderte Genehmigung. Hauptgrund dafür ist der zweifelsfreie Nachweis der Todesursache sowie die damit zusammenhängende Identität des Toten. Vor der Einäscherung erfolgt somit immer die Leichenschau durch einen Rechtsmediziner oder Amtsarzt. Des Weiteren besteht in der Regel eine Sargpflicht, sodass die Einäscherung in jedem Fall in einem Sarg erfolgt. Die Asche selbst wird von groben Knochenresten befreit und nochmals gemahlen. Das Mahlgut wiederum wird in eine Aschenkapsel gefüllt, die mit dem Namen, dem Geburts- und Todestag, dem Einäscherungsdatum sowie einer Identifizierungsnummer beschriftet wird. Die würdevolle Beisetzung erfolgt jedoch in einer dekorativen und schönen Urne.